Radium Gummiwerke (Köln)

Die 1904 gegründeten Radium Gummiwerke GmbH in Köln-Dellbrück stellte Alltagsprodukte aus dem modernen Werkstoff Gummi her – Badehauben, Schürzen, Wärmflaschen u.ä. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktpalette auf kriegswichtige Erzeugnisse wie Gummistiefel, Wetterschutzbekleidung und Gasmasken für die Wehrmacht umgestellt. Zur Aufrechterhaltung der Produktion bemühten sich die Radium Gummiwerke, die seit 1941 als kriegswichtiger Betrieb galten, um die Zuteilung von Zwangsarbeiter/innen. Spätestens ab 1942 wurden 400-500 Männer und Frauen aus Polen, der Sowjetunion und Frankreich beschäftigt, im letzten Kriegsjahr waren auch junge "notdienstverpflichtete" deutsche Frauen in dem Betrieb eingesetzt.

Für die Zwangsarbeiter/innen ließ Radium Gummi 1942/43 mehrere Baracken entlang der Hatzfeldstraße errichten: je eine für "französische Zivilarbeiter" und "Ostarbeiter" sowie zwei für "Ostarbeiterinnen". Neben diesem Lager, das offiziell als "Lager Sonnenschein" geführt wurde, bestanden zeitweise weitere Unterkünfte in zwei Tanzsälen in der Paffrather Str. 150 und der Schweinheimer Str. 75 sowie in der Strünkerstr. 13.